Bikepacking.

Oder ein visueller Bericht eines Wochenend Ausflugs

 

Radwechsel. Taschen ausgetauscht. Mehr Tragen als Fahren.

Kurzer Trip - Kurze Berichterstattung.

Und wie es demnächst so weiter geht.

 

 

Nach schier endlosen Regentagen im angeblich immer sonnigen Kalifornien, nutzten Jesse und ich das versprochene Wochenend-Wetterfenster von drei Tagen Sonne. Wir packten das nötigste, luden die Mountainbikes in seinen Truck und fuhren Richtung 'Lost Coast', einem nordkalifornischen Küstenabschnitt, der nicht besiedelt ist. Dort radelten wir dann für drei Tage entlang halb vergessener Trails wie es schien. Ich hörte auf zu zählen nach 15 umgefallenen Bäumen, über die wir die Räder hieven mussten.

 

 

Bikepacking ist so etwas wie Biketouring 2.0. Immer mehr Radreisende entscheiden sich für eine solches Setup. Das Rad ist kein klassisches Tourenrad, sondern ein Mountainbike. Die Taschen sind kleiner und werden an anderen Stellen am Rad befestigt, als beim klassischen Biketouring. Das gesamte Rad inklusive Ausrüstung ist leichter und wendiger. Dadurch ist es komfortabler, wenn man Trails und unbefestigte Wege befährt. Denn diese kann man ebenso mit einem klassischen Tourenrad befahren, nur ist es deutlich schwerer und dauert länger ein voll bepacktes Tourenrad über Baumstämme zu heben, es steile oder unbefahrbare Abschnitte zu schieben usw. Ich könnte an dieser Stelle jetzt ausschweifend werden und detailliert über Kostendifferenzen, Komfort usw. schreiben, aber da dies kein Aufsatz zum Thema Bikepacking vs. Biketouring werden soll, können Interessierte hier und hier nachlesen oder selbst Mr.Google befragen. Ich probierte es auf jeden Fall für dieses Wochenende aus.

 

 

Es hat Spaß gemacht. Riesigen. Auch wenn wir teilweise mehr schoben als fuhren oder das Rad über Baumstämme hoben. Aber das erschien nicht mehr so Kräfte zehrend, wie ich es sonst kannte. Da ich mir in fernerer Zukunft sowieso ein Mountainbike anschaffen werde müssen, werden wohl Bikepacking-Taschen dazu gehören (vorher gewinne ich natürlich im Lotto). Mountainbiken hat mich angefixt: Adrenalinkicks, der Singletrail und Downhill Rausch hat nun auch mich erfasst. Glücklicherweise konnte ich nämlich ein MTB eines Freundes von Jesse in den letzten Wochen probieren. Aber jetzt geht es demnächst erstmal wieder klassisch weiter.

 

 

Mittlerweile bin ich wieder fit und habe dank fleißigem Schokoladen und Chips Konsum ein paar Kilos zugelegt. Dennoch merke ich, dass mein Verdauungssystem noch nicht wieder normal arbeitet. Dies spiegeln auch die Aussagen der Ärzte wider. Nachdem ich durch sechs verschiedene Antibiotika innerhalb vier Monate mein Darm- und Immunsystem förmlich ermordet habe, kann es drei bis sechs Monate oder gar länger dauern, bis sich wieder genügend positive Darmbakterien ansiedeln. Das bedeutet, dass Südamerika für mich gerade nicht realisierbar ist. Diese Einsicht hat etwas gedauert und meinem Dickkopf einiges an Energie abverlangt. Südamerikas Hygienebedingungen sind in vielen Teilen nicht besser als Mittelamerika und meine Besuche in Bolivien und Chile vor fünf Jahren lassen mich an die ein oder andere Erfahrung mit Parasiten und verdorbenem Essen damals erinnern. Dort würde ich sehr schnell ohne gut funktionierendes Immunsystem erneut in den Krankheitskreislauf fallen. Daher entschied ich mich und buchte einen Flug nach Norwegen für den 6.Juni. Von dort werde ich weitere fünf Monate durch Europa touren.

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Manuel (Freitag, 19 Mai 2017 21:46)

    Liebe Anna! Setz einen Helm auf! Wäre sonst schade um den Kopf, wenn was passiert ;-)

  • #2

    Markus (Donnerstag, 25 Mai 2017 12:50)

    Hey Anna, schön, dass es dir wieder besser geht. Wie sind denn deine Tourpläne für Europa?

  • #3

    Anna (Freitag, 26 Mai 2017 01:49)

    Hey Markus,
    ich habe noch keine genauen Pläne was Europa angeht. Erstmal Norwegen und Schweden und dann wahrscheinlich Osteuropa.

  • #4

    Fischers (Mittwoch, 31 Mai 2017 17:26)

    Hallo Anna, die Bilder sind toll. Falls du deinen fünften Monat in Schweden sein solltest (passt wahrscheinlich nicht in die geplante Reiseroute/ Oktober ;-) könntest du 2Wochen in Småland Herberge von uns bekommen und gleichzeitig die kleine Version von Tobi betrachten - er ist dann aber schon 2 Monate alt.
    Hau fleißig in die Pedale und wenig Gegenwind in Norwegen. Lg Nina ★